Mittwoch, 12. März 2014

Washington DC - Der perfekte erste Tag

Wenn von den beliebtesten Städte-Destinationen der Welt die Rede ist, denkt wohl niemand an Washington DC. Schade, denn die amerikanische Hauptstadt ist ein absolut heißer und lohnenswerter Tipp für eine US- und auch Städtereise. In nur rund sechs Stunden Flugzeit (alleine Lufthansa und United fliegen mehrmals täglich nonstop ab Frankfurt am Main nach Washington DC) gelangt der Reisende in eine Metropole, die sich - für amerikanische Verhältnisse - erstaunlich europäisch gibt. Es gibt keine Hochhäuser, dafür aber jede Menge klassizistische Prachtbauten und sehr viel grün. Auf Skycraper wurde ganz bewusst verzichtet, den laut Gesetz darf kein Gebäude höher sein, als das Kapitol. Und auch die architektonische Nähe zu europäischen Hauptstädten ist schnell erklärt: Washington DC ist eine geplante Hauptstadt und entstand einst am Reisbrett. Verantwortlich war ein Franzose mit Namen Pierre L'Enfant, der sich bei seinen Plänen an den Kapitolen der alten Welt orientierte. Die quadratische Anordnung hilft dem Besucher noch heute, sich gut zurecht zu finden. In der Regel genügt ein halbwegs vorhandener Orientierungssinn und ein Stadtplan, um sehr leicht von A nach B zu gelangen.



Doch fangen wir erst einmal von vorne an: Am internationalen Flughafen Dulles angekommen, braucht der Reisende mit dem Taxi nur ca. dreißig bis vierzig Minuten in die Stadt. Das ist schneller und bequemer, als die Fahrt mit dem Zug und Taxifahren in den USA ist im Vergleich zu Deutschland gar nicht mal zu teuer. Wer lediglich einen Städtetrip nach DC plant, sollte keinen Mietwagen ordern. Man braucht ihn in der Stadt einfach nicht. Selbst wenn im Anschluss noch eine Rundreise per PKW geplant ist, ist gut beraten, den Mietwagen erst am Tag der Abreise zu buchen, denn die Parkkosten in Washington DC sind abartig. Hier ist man für einen Tag Parken in der Tiefgarage mindestens 50 US-Dollar los.

Hotels gibt es natürlich auch en masse - angefangen von Low Budget Unterkünften, bis hin zu Häusern der Luxusklasse. Hier entscheidet absolut das Budget. Wer es sich leisten kann, der sollte beispielsweise im W-Hotel einchecken, das unmittelbar gegenüber vom Weißen Haus gelegen ist. Besonders spektakulär ist die Dachterrasse, die einen direkten Blick auf den Präsidentenwohnsitz preisgibt. Besonders bei Nacht ein unvergesslicher Anblick, den man sich mit einem leckeren und preislich annehmbaren Cocktail versüßen kann. Die Dachterrasse ist übrigens auch Nicht-Hotelgästen zugänglich. Es sollte allerdings auf den Dresscode geachtet werden. Und der ist im W sehr chic.

Doch bevor es zum Ausklang des ersten Reisetages zu einem Abstecher auf die Dachterrasse geht, empfiehlt es sich schon mal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Ich empfehle: Eine Bike-the-Sites-Tour. Hier radelt man in kleinen Gruppen mit einem Guide je nach Tour die gesamte National Mall entlang, vorbei am Capitol, dem Washington und Lincoln Memorial und natürlich dem Weißen Haus. Die Touren dauern rund drei bis vier Stunden und sind optimal, um sich einen ersten Überblick über die Architektur entlang der National Mall zu verschaffen.

Im Anschluss verfrachtet einen Müdigkeit gepaart mit Jet Lag sicherlich früh ins Bett. Macht nix, denn in meinem Nächten Beitrag warten meine Empfehlungen für den perfekten zweiten Tag in Washington DC.

Übrigens: Wer bereits vorab etwas über die Geschichte und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Washington DCs erfahren möchte, dem empfehle ich folgende Lektüre: USA Ostküste - Reiseführer von Iwanowski: Reisehandbuch*.


Meine Insider-Tipps für Tag 1:

  • Besuch der Dachterrasse im W Hotel (Pennsylvania Avenue/direkt gegenüber vom Weißen Haus). Bei einem leckeren Cocktail kann man hier wunderbar das beleuchtete Weiße Haus genießen. Mit ein bisschen Glück kommt vielleicht sogar der Heil des Präsidenten. Ich hatte damals Glück und habe Herrn Obama zumindest im Heil sitzend gesehen.
  • Bike-the-Sites-Tour: Mit dem Rad geht es entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an/entlang der National Mall.




Montag, 10. März 2014

New York - Resümee einer Traumstadt

New York - so lautet wohl der Inbegriff amerikanischer Reiseträume. Denn diese Stadt verspricht alles, was deutsche Metropolen allem Anschein nach nicht zu bieten haben: Sie ist hipp und trendy, pulsierend, spannend und ihrer Zeit immer einen Schritt voraus.

Mein ganz persönliches Fazit zu New York fällt leider anders aus: die Stadt ist voll, laut, hektisch, unpersönlich und vor allem eins: extrem teuer. Mit großen (und vielleicht zu großen) Erwartungen angereist, wurde ich vom Big Apple aufs Furchtbarste enttäuscht. Die erste Ernüchterung wartete bereits im Hotel. Aus Kostengründen hatten wir ein Dreibettzimmer gebucht - zu Preisen, für die man in Berlin ein 5-Sterne-Einzelzimmer bekommt. Und das zur Messezeit. Aber nun gut, wer sich auf New York einlässt, muss sich darauf einstellen, dass man eine als Badezimmer ausgewiesene Zelle nur einzeln und mit eingezogenem Bauch betreten kann. Aber eines muss man dem Pennsylvania - so der Name unserer Unterkunft - lassen: Die Lage ist super. Der Times Square ist in nur wenigen Fußminuten zu erreichen und auch die Einkaufstaschen müssen nicht weit getragen werden. Wer also ein für New Yorker Verhältnisse "günstiges" und zentral gelegenes Hotel sucht, ist im Pennsylvania gut aufgehoben. Wenn man(n) bzw. Frau keine großen Ansprüche hat. Zur Verteidigung New Yorks muss ich übrigens sagen, dass ich im Winter dort gewesen bin. Zum Christmas Shopping. Und einkaufen, das kann man in New York. Und besonders, wenn der eisige Schneeregen durch die Häuserschluchten pfeift, ist die "Flucht" in die wärmenden Tempel des Konsums einfach nur wunderbar.
Enttäuschend war jedoch die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt. So entpuppte sich der wohl bekannteste Weihnachtsbaum der Welt vor dem Rockefeller Center als kitschig bunte Tanne, die zumindest mein Herz nicht höher schlagen lies. Selbiges gilt für die berühmte Eislaufbahn, die im Fernsehen irgendwie immer größer wirkte. Groß waren übrigens auch die Dollarzahlen, auf der zu ihr gehörenden Preisliste. Um der Stadt, die niemals schläft, dennoch eine Chance zu geben, machten wir uns mit der Staaten Island Ferry (die kostenlos benutzt werden kann und direkt an Alice Island vorüber fährt) raus aufs Wasser, um von dort aus die Freiheitsstatue und die unvergessliche Skyline der Metropole zu bewundern. Mein O-Ton muss übrigens gewesen sein: "Mhh, irgendwie finde ich unsere Frankfurter Skyline schöner". Wunderschön - das muss selbst ich als Nicht-New-York-Fan zugeben - ist der Blick vom Empire State Building. Mein Tipp: Unbedingt nach Einbruch der Dunkelheit hingehen und die Tickets am besten im Voraus kaufen. Zumindest, wenn die Stadt in der Hauptreisezeit besucht werden soll.

Vielleicht lag es am Winter und der Grippe, die ich mir im zugigen Manhattan eingefangen habe, dass ich New York bis heute (und nach meinem mittlerweile zweiten Besuch) einfach nicht mag. Der Big Apple ist mir zu anonym, zu laut und zu sehr Inbegriff einer rein profitorientierten Welt. Wolf of Wallstreet eben. Und vielleicht liebe ich genau aus diesem Grund Washington DC, jene als Reiseziel oft verkannte Hauptstadt, über die ich das nächste Mal berichten werde.

Freitag, 7. März 2014

Herzlich Willkommen

Was Carrie Bradshaw kann, kann ich auch. Dachte ich mir zumindest. Eins schon mal vorab: In meinem Blog geht es weder um Sex, noch um Schuhe. Aber um New York City. Unter anderem zumindest.

Heute, so bin ich mir zumindest sicher, wäre die eben genannte wohl bekannteste Kolumnistin der Welt keine Kolumnistin, sondern Bloggerin. Und das wahrscheinlich eine ziemlich erfolgreiche. Eine ziemlich erfolgreiche Bloggerin auf der permanenten Suche nach Mister Big. So müsste man es der Vollständigkeit halber wohl eher nennen. Wobei? Hätte Carrie ihren Mister Big nicht in New York City, sondern am Frankfurter Hauptbahnhof getroffen, vielleicht wäre dann alles anders. Vielleicht wäre aus Mister Big dann ganz schnell ein Mister Low geworden? Wer weiß. Wir wissen es zumindest nicht.




Ich für meinen Teil habe den Großteil meines bisherigen Berufslebens unterwegs verbracht. An Flughäfen und Bahnsteigen, in Hotellobbys und Warteschlangen. Was mir aufgefallen ist: Nirgendwo lernt man so viele interessante, aber auch uninteressante Menschen kennen, wie beispielsweise im überfüllten und verspäteten ICE.  Und nirgendwo enttarnt sich der wahre Charakter eines Menschen so deutlich, wie beim zwischenmenschlichen Umgang an einem vollen Taxistand oder dem Umgang mit Servicepersonal. Achtet mal drauf. Vielleicht wäre selbst ein Mister Big bei so mancher Dame gleich unten durch gewesen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Übrigens: Ähnlichkeiten oder Assoziationen mit lebenden Menschen sind weder unbeabsichtigt noch unerwünscht. Aber spätestens Eckart von Hirschhausen oder Joko und Klaas haben uns ja gelehrt, dass man nicht alles, und besonders sich selbst, immer so ganz ernst nehmen muss.