New York - so lautet wohl der Inbegriff amerikanischer Reiseträume. Denn diese Stadt verspricht alles, was deutsche Metropolen allem Anschein nach nicht zu bieten haben: Sie ist hipp und trendy, pulsierend, spannend und ihrer Zeit immer einen Schritt voraus.
Mein ganz persönliches Fazit zu New York fällt leider anders aus: die Stadt ist voll, laut, hektisch, unpersönlich und vor allem eins: extrem teuer. Mit großen (und vielleicht zu großen) Erwartungen angereist, wurde ich vom Big Apple aufs Furchtbarste enttäuscht.
Die erste Ernüchterung wartete bereits im Hotel. Aus Kostengründen hatten wir ein Dreibettzimmer gebucht - zu Preisen, für die man in Berlin ein 5-Sterne-Einzelzimmer bekommt. Und das zur Messezeit. Aber nun gut, wer sich auf New York einlässt, muss sich darauf einstellen, dass man eine als Badezimmer ausgewiesene Zelle nur einzeln und mit eingezogenem Bauch betreten kann. Aber eines muss man dem Pennsylvania - so der Name unserer Unterkunft - lassen: Die Lage ist super. Der Times Square ist in nur wenigen Fußminuten zu erreichen und auch die Einkaufstaschen müssen nicht weit getragen werden. Wer also ein für New Yorker Verhältnisse "günstiges" und zentral gelegenes Hotel sucht, ist im Pennsylvania gut aufgehoben. Wenn man(n) bzw. Frau keine großen Ansprüche hat.
Zur Verteidigung New Yorks muss ich übrigens sagen, dass ich im Winter dort gewesen bin. Zum Christmas Shopping. Und einkaufen, das kann man in New York. Und besonders, wenn der eisige Schneeregen durch die Häuserschluchten pfeift, ist die "Flucht" in die wärmenden Tempel des Konsums einfach nur wunderbar.
Enttäuschend war jedoch die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt. So entpuppte sich der wohl bekannteste Weihnachtsbaum der Welt vor dem Rockefeller Center als kitschig bunte Tanne, die zumindest mein Herz nicht höher schlagen lies. Selbiges gilt für die berühmte Eislaufbahn, die im Fernsehen irgendwie immer größer wirkte. Groß waren übrigens auch die Dollarzahlen, auf der zu ihr gehörenden Preisliste. Um der Stadt, die niemals schläft, dennoch eine Chance zu geben, machten wir uns mit der Staaten Island Ferry (die kostenlos benutzt werden kann und direkt an Alice Island vorüber fährt) raus aufs Wasser, um von dort aus die Freiheitsstatue und die unvergessliche Skyline der Metropole zu bewundern. Mein O-Ton muss übrigens gewesen sein: "Mhh, irgendwie finde ich unsere Frankfurter Skyline schöner". Wunderschön - das muss selbst ich als Nicht-New-York-Fan zugeben - ist der Blick vom Empire State Building. Mein Tipp: Unbedingt nach Einbruch der Dunkelheit hingehen und die Tickets am besten im Voraus kaufen. Zumindest, wenn die Stadt in der Hauptreisezeit besucht werden soll.
Vielleicht lag es am Winter und der Grippe, die ich mir im zugigen Manhattan eingefangen habe, dass ich New York bis heute (und nach meinem mittlerweile zweiten Besuch) einfach nicht mag. Der Big Apple ist mir zu anonym, zu laut und zu sehr Inbegriff einer rein profitorientierten Welt. Wolf of Wallstreet eben.
Und vielleicht liebe ich genau aus diesem Grund Washington DC, jene als Reiseziel oft verkannte Hauptstadt, über die ich das nächste Mal berichten werde.
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